Zeugnis vom Untergang Königsbergs: Ein „Geltungsjude“ berichtet
Lesung aus Michael Wiecks Autobiographie, mit Andreas Klaue
9. November
Michael Wieck wurde 1928 in Königsberg geboren. Seine Eltern waren Mitglieder des renommierten Königsberger Streichquartetts. Als Sohn eines christlichen Vaters und einer jüdischen Mutter waren Michael und seine Schwester Mitglieder der jüdischen Gemeinde und wurden jüdisch erzogen. Aus diesem Grund bezeichneten ihn die Nazis als „Geltungsjuden“, unterstellten ihn den Rassegesetzen und kennzeichneten ihn mit dem Judenstern. Staatlich organisierter Terror, Verunglimpfung, Aus-grenzung und Brutalität prägten den Alltag. Am 24. Juni 1942 entkam Michael nur knapp der Depor-tation, als er seinen Lehrern und Mitschülern der jüdischen Schule, seiner Tante Fanny und vielen anderen Bekannten beim Abtransport ins Vernichtungslager beistehen wollte. Als Zwangsarbeiter in einer Chemiefabrik überlebte er die Zeit, bis die Russen Königsberg eroberten.
In seinem Buch „Zeugnis vom Untergang Königsberg – ein „Geltungsjude“ berichtet“ schildert Mi-chael Wieck sein Leben als Sternträger, die Zerstörung Königsbergs im zweiten Weltkrieg, sowie die Belagerung durch die Rote Armee. Mit der Einnahme Königsbergs durch die Russen begann der Überlebenskampf – nunmehr als verhasster „Deutscher“ sowie die Inhaftierung im sowjetischen In-ternierungslager Rothenstein. Mit viel Glück entkam er dieser Hölle. 1948 gelang ihm und seinen Eltern die Ausreise nach Berlin.
Kraft und Trost fand Michael Wieck in der Musik, die ihm früh zur Berufung geworden war. Er ist am 27. Februar 2021 verstorben.
In seinen schriftlichen Betrachtungen als Betroffener der Nazizeit steht für Michael Wieck im Vorder-grund als Warner und Botschafter der Opfer dazu beizutragen, aus der Geschichte zu lernen. Er benennt das Ausmaß und die Grausamkeit des staatlich angeordneten Menschenvernichtungspro-gramms, ohne selbst der Verbitterung und dem Hass zu verfallen.
Veranstaltungsort: Theaterhaus
Veranstalter:
• Miriam Röhm-Wieck
Michael Wieck wurde 1928 in Königsberg geboren. Seine Eltern waren Mitglieder des renommierten Königsberger Streichquartetts. Als Sohn eines christlichen Vaters und einer jüdischen Mutter waren Michael und seine Schwester Mitglieder der jüdischen Gemeinde und wurden jüdisch erzogen. Aus diesem Grund bezeichneten ihn die Nazis als „Geltungsjuden“, unterstellten ihn den Rassegesetzen und kennzeichneten ihn mit dem Judenstern. Staatlich organisierter Terror, Verunglimpfung, Aus-grenzung und Brutalität prägten den Alltag. Am 24. Juni 1942 entkam Michael nur knapp der Depor-tation, als er seinen Lehrern und Mitschülern der jüdischen Schule, seiner Tante Fanny und vielen anderen Bekannten beim Abtransport ins Vernichtungslager beistehen wollte. Als Zwangsarbeiter in einer Chemiefabrik überlebte er die Zeit, bis die Russen Königsberg eroberten.
In seinem Buch „Zeugnis vom Untergang Königsberg – ein „Geltungsjude“ berichtet“ schildert Mi-chael Wieck sein Leben als Sternträger, die Zerstörung Königsbergs im zweiten Weltkrieg, sowie die Belagerung durch die Rote Armee. Mit der Einnahme Königsbergs durch die Russen begann der Überlebenskampf – nunmehr als verhasster „Deutscher“ sowie die Inhaftierung im sowjetischen In-ternierungslager Rothenstein. Mit viel Glück entkam er dieser Hölle. 1948 gelang ihm und seinen Eltern die Ausreise nach Berlin.
Kraft und Trost fand Michael Wieck in der Musik, die ihm früh zur Berufung geworden war. Er ist am 27. Februar 2021 verstorben.
In seinen schriftlichen Betrachtungen als Betroffener der Nazizeit steht für Michael Wieck im Vorder-grund als Warner und Botschafter der Opfer dazu beizutragen, aus der Geschichte zu lernen. Er benennt das Ausmaß und die Grausamkeit des staatlich angeordneten Menschenvernichtungspro-gramms, ohne selbst der Verbitterung und dem Hass zu verfallen.
Veranstaltungsort: Theaterhaus
Veranstalter:
• Miriam Röhm-Wieck