Erinnerungsweg – auf den Spuren von Hannelore Marx
Albertus-Magnus-Gymnasium
Klasse 10c – Projekt zum 9. November 2018 (in Kooperation mit „Lernort Geschichte“)
Am 9. November 2018 hat sich die Klasse 10c des Albertus-Magnus-Gymnasiums Stuttgart auf einen Erinnerungsweg begeben. Der Weg führte von der Schule aus durch die Gärten und Grünanlagen des Espan, durch den Cannstatter Kurpark zum Platz der ehemaligen Synagoge. Der Klassenlehrer, Dr. Alfred Hagemann, regte die inhaltliche Vorbereitung an.
Materialien des „Lernorts Geschichte“ lieferten zunächst zeitliche Orientierungen über die Diskriminierungen in der NS-Zeit, außerdem inhaltliche Impulse für Gespräche.
Vier Schülerinnen und Schüler trugen dann Ausschnitte der Autobiographie von Hannelore Marx vor. Marx wurde 1922 in Stuttgart geboren und 1941 nach Riga deportiert. Sie starb 2017 in New York. Als Kind besuchte sie die Cannstatter Synagoge. Im Jahr 2004 hat sie sich das Schülerprojekt des Albertus-Magnus-Gymnasiums angesehen. „1936“, so Marx, „verwies man mich von einer Stunde auf die andere von der Schule, um sie judenrein zu machen.“ 1938 hätten sich die „schrecklichen Nachrichten vom Brand unserer wunderschönen Synagoge […] sehr schnell in der Stadt verbreitet.“ Marx fährt fort: „[Großvater] war der erste, der festgenommen wurde. […] [A]ls er seinen Mantel anziehen wollte, es war ja schon kalt im November, wurde ihm gesagt, wo er hinginge, bräuchte man keinen Mantel. […]. Papa wurde von zu Hause verschleppt. Wir wussten nicht, wo er war […]. Ungefähr vier Wochen später wurde er aus dem Lager entlassen“. Im November 1941 erhielt die Familie Marx einen Brief, „in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir interniert und nach Osten geschickt würden.“ Damit endete die Zeit der jüdischen Familie Marx in Stuttgart, Deportation, Zwangsarbeit und Tod folgten. Hannelore Marx überlebte.
Die Frage nach der Erinnerung heute schloss sich an: Der Stolperstein für Dr. Ernst Reichenberger in der König-Karls-Straße schloss sich an. Der Weg der 10c endete am Cannstatter Synagogenplatz, der 2004 vom Albertus-Magnus-Gymnasium neu gestaltet wurde – und bis heute von Projektgruppen gepflegt wird.
Das Vorlese-Quartett der 10c, Frederick Eimer, Karolina Kemper, Tim Kofler und Anna Storck, und wirkte auch bei der Gedenkveranstaltung des Bezirksbeirats Cannsattt am selben Tag um 17.00 Uhr mit.
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Albertus-Magnus-Gymnasium
In den Ringelgärten 90
70374 Stuttgart
Dr. Alfred Hagemann
mail@vw.amgs.de
0711/5307636
Am 9. November 2018 hat sich die Klasse 10c des Albertus-Magnus-Gymnasiums Stuttgart auf einen Erinnerungsweg begeben. Der Weg führte von der Schule aus durch die Gärten und Grünanlagen des Espan, durch den Cannstatter Kurpark zum Platz der ehemaligen Synagoge. Der Klassenlehrer, Dr. Alfred Hagemann, regte die inhaltliche Vorbereitung an.
Materialien des „Lernorts Geschichte“ lieferten zunächst zeitliche Orientierungen über die Diskriminierungen in der NS-Zeit, außerdem inhaltliche Impulse für Gespräche.
Vier Schülerinnen und Schüler trugen dann Ausschnitte der Autobiographie von Hannelore Marx vor. Marx wurde 1922 in Stuttgart geboren und 1941 nach Riga deportiert. Sie starb 2017 in New York. Als Kind besuchte sie die Cannstatter Synagoge. Im Jahr 2004 hat sie sich das Schülerprojekt des Albertus-Magnus-Gymnasiums angesehen. „1936“, so Marx, „verwies man mich von einer Stunde auf die andere von der Schule, um sie judenrein zu machen.“ 1938 hätten sich die „schrecklichen Nachrichten vom Brand unserer wunderschönen Synagoge […] sehr schnell in der Stadt verbreitet.“ Marx fährt fort: „[Großvater] war der erste, der festgenommen wurde. […] [A]ls er seinen Mantel anziehen wollte, es war ja schon kalt im November, wurde ihm gesagt, wo er hinginge, bräuchte man keinen Mantel. […]. Papa wurde von zu Hause verschleppt. Wir wussten nicht, wo er war […]. Ungefähr vier Wochen später wurde er aus dem Lager entlassen“. Im November 1941 erhielt die Familie Marx einen Brief, „in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir interniert und nach Osten geschickt würden.“ Damit endete die Zeit der jüdischen Familie Marx in Stuttgart, Deportation, Zwangsarbeit und Tod folgten. Hannelore Marx überlebte.
Die Frage nach der Erinnerung heute schloss sich an: Der Stolperstein für Dr. Ernst Reichenberger in der König-Karls-Straße schloss sich an. Der Weg der 10c endete am Cannstatter Synagogenplatz, der 2004 vom Albertus-Magnus-Gymnasium neu gestaltet wurde – und bis heute von Projektgruppen gepflegt wird.
Das Vorlese-Quartett der 10c, Frederick Eimer, Karolina Kemper, Tim Kofler und Anna Storck, und wirkte auch bei der Gedenkveranstaltung des Bezirksbeirats Cannsattt am selben Tag um 17.00 Uhr mit.
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Albertus-Magnus-Gymnasium
In den Ringelgärten 90
70374 Stuttgart
Dr. Alfred Hagemann
mail@vw.amgs.de
0711/5307636