Die „Polenaktion“ im Oktober 1938 – die erste Deportation und ihre Folgen

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Roland Müller.

27. Oktober 2022
Zwischen dem 27. und 29. Oktober 1938 verschleppte das NS-Regime bis zu 17.000 Juden polni-scher Staatsangehörigkeit, die meist jahrzehntelang im Deutschen Reich gelebt hatten oder schon hier geboren waren und die die polnische Regierung ausbürgern wollte. Die Menschen wurden ver-haftet, an die polnische Grenze transportiert und ihrem Schicksal überlassen. Die als „Polenaktion“ bezeichnete Zwangsausweisung war die erste Massendeportation aus dem Deutschen Reich.
Als wenige Tage später der 17-jährige Herschel Grynszpan aus Verzweiflung über die Verschlep-pung seiner Eltern aus Hannover ein Attentat auf einen Angehörigen der deutschen Botschaft in Pa-ris verübte, bot dies dem NS-Regime den Anlass, um in der sog. Reichskristallnacht Synagogen und Geschäfte zu zerstören, mehrere hundert Menschen zu ermorden und über zehntausend Männer zu verhaften sowie die Ausplünderung der deutschen Juden zu forcieren.
Die Vertreibung der polnischen Juden und der Pogrom markieren den Übergang von der Verfemung und Entrechtung zur Verfolgung und Vernichtung.
Veranstalter:
• Die AnStifter
• Evang. Bildungszentrum Hospitalhof
• Zeichen der Erinnerung e. V.